Points oder Interessen
Puerto Madryn genießt eine einmalige Lage
Puerto Madryn liegt am geschützten Golfo Nuevo, der von der Halbinsel Valdés und Punta Ninfas gebildet wird, am Fuße der etwa 130 Meter hohen Meseta. Der Ort liegt so in einer der am besten geschützten Regionen Patagoniens. Puerto Madryn bietet nicht nur etwa fünf Kilometer Strand direkt bei der Stadt, sondern gilt auch als Tor zur Halbinsel Valdés, seit 1999 als UNESCO Weltnaturerbe ausgezeichnet, sowie zu einigen weiteren touristisch interessanten Zielen. Das bekannte Seebad gilt außerdem als ein Mekka des Tauchsports in Argentinien: Das Riff vor der Küste ist bekannt als das beste Tauchrevier in Patagonien. Die Stadt wurde 1865 von Einwanderern aus Wales gegründet und ist heute ein Zentrum der Aluminiumproduktion, des Tourismus und der Fischerei in der Provinz Chubut. Das Stadtzentrum von Puerto Madryn hat auch heute noch seinen kleinstädtischen Charakter bewahrt. In der Gegend um die Uferstraße Costanera und die beiden Parallelstraßen Avenida Roca und 25 de Mayo konzentriert sich das Stadtleben. Die Hauptstraße Bulevar Almirante Brown führt entlang der Strände nach Süden in Richtung Punta Cuevas und zum Ecocentro. Entlang der Straße finden sich auch mehrere Verleihgeschäfte für Wassersportausrüstungen, Strandbars und Restaurants. Ebenfalls an der Küste liegen die beiden Denkmäler zur Geschichte der Stadt: Sowohl den walisischen Einwanderern als auch dem patagonischen Indianerstamm der Tehuelche wurden in Puerto Madryn Denkmäler gesetzt.
Das Ecocentro Mar Patagonia
Das weltbekannte Naturreservat der Halbinsel Valdés bietet eine noch immer weitestgehend intakte Natur und verspricht Gelegenheiten zur Beobachtung zahlreicher Vogelarten sowie von Robben, Seelöwen, Walen und Pinguinen. Im Ecocentro Mar Patagonia werden die Fauna und das gesamte Ökosystem des patagonischen Meers erklärt und dargestellt. Dabei steht der Naturschutz im Vordergrund und Besucher werden vor allem auf die internationalen Zusammenhänge der verschiedenen Ökosysteme der Weltmeere hingewiesen. Ein besonderer Schwerpunkt der modern gestalteten Ausstellung liegt auch bei den hier im Golf so oft vorkommenden Walen. Im herrlich gelegenen Gebäude mit Meerblick finden zudem auch wechselnde Kunstausstellungen statt. Insbesondere der Aussichtsturm bietet dabei einen einzigartigen Ausstellungsraum mit grandiosem Rundumblick. Jedes Fenster des Gebäudes bietet eine neue Perspektive auf das Meer und gut durchdachte und platzierte Ausstellungsstücke geben interessante Denkanstöße zum Schutz der Meere und der Meeresbewohner.
Ecocentro Mar Patagonia, Julio Verne 3784, Puerto Madryn
Website: www.ecocentro.org.ar
E-Mail: mar@ecocentro.org.ar
Telefon: +54 2965 45 74 70
Öffnungszeiten: Januar und Februar täglich 10 bis 13 Uhr und 17 bis 21 Uhr; März und Juli bis September Mittwoch bis Montag 15 bis 19 Uhr; April bis Juni Mittwoch bis Sonntag 15 bis 19 Uhr, Oktober bis Dezember Mittwoch bis Montag 15 bis 20 Uhr
Eintritt: 70 Pesos
Das Museo del Desembarco
Ganz in der Nähe, ebenfalls etwa drei Kilometer südlich des Stadtzentrums, befinden sich der Parque Histórico und das Museo del Desembarco, das Museum der Ankunft oder Anlandung. In der Ausstellung dieses Museums dreht sich alles um die etwa 150 bis 160 walisischen Einwanderer, die hier auf dem Klipper Mimosa ankamen und am 28. Juli 1865 erstmals an Land gingen. Das Museum liegt im Parque Histórico Punta Cuevas, der vom Stadtzentrum aus mit dem Taxi oder der Buslinie 2 erreicht werden kann. In dem im Jahre 2001 eröffneten Museum erfahren Besucher auch Näheres über die Waliser in Patagonien insgesamt: Noch heute sind etwa 50.000 Patagonier walisischer Abstammung und die walisische Sprache wird hier noch von etwa 5.000 Einwohnern gesprochen. Das Zentrum der walischen Kolonie von Argentinien liegt ganz in der Nähe von Puerto Madryn rund um die Orte Gaiman, Trelew und Trevelin. Die Waliser verstanden sich gut mit den einheimischen Tehuelche und Siedler und Indianer trugen freundschaftliche Sport-Wettkämpfe untereinander aus.
Museo del Desembarco, Boulevard Brown 3851, Curva del Indio, Punta Cuevas, Puerto Madryn
Website: www.puntacuevas.org.ar
E-Mail: info@puntacuevas.org.ar
Telefon: +54 0280 494 50 54
Öffnungszeiten: Dezember bis Februar 17 bis 21 Uhr, März bis November Mittwoch bis Montag 15 bis 19 Uhr
Eintritt: 20 Pesos
Das ozeanografische und naturwissenschaftliche Museum
Das Museo Provincial del Hombre y el Mar liegt im Zentrum von Puerto Madryn. Das Museum ist im Chalet Pujol untergebracht, das in den Jahren 1915 bis 1917 für den spanischen Händler Agustin Pujol erbaut wurde. Das Gebäude wird – wohl wegen Türmchen und Erkern – in der Stadt auch als „Castillo de Madryn“, Burg von Madryn, bezeichnet. Seine Familie vermachte das Gebäude der Provinzregierung und seit 1972 befindet sich hier ein Museum zu den Menschen, den Meeresbewohnern und der gesamten Flora und Fauna der Region. Insgesamt neun Räume nehmen sich dabei verschiedenster Themen an. Ein Raum zum Beispiel beschäftigt sich mit den Mythen und Legenden der Tehuelche: Hier werden auch Fundstücke wie Pfeilspitzen und andere Werkzeuge gezeigt. Im Raum über die Europäer wird auf Charles Darwin und erste naturwissenschaftliche Untersuchungen eingegangen. Weitere Schwerpunkte liegen zum Beispiel bei der Arbeit der Fischer und ihren Fangmethoden und Werkzeugen. Im obersten Stockwerk besteht die Möglichkeit, einen schönen Blick über die Bucht und ganz Puerto Madryn zu genießen.
Museo del Hombre y del Mar, Domecq García Ecke José Menéndez, Puerto Madryn
E-Mail: museopujolmadryn@yahoo.com.ar
Telefon: +54 280 445 11 39
Öffnungszeiten: im Sommer Montag bis Freitag 9 bis 20 Uhr, Samstag 15 bis 20 Uhr; im Winter Montag bis Freitag 9 bis 19 Uhr, Samstag 15 bis 19 Uhr
Eintritt: frei
Tauchen und Schnorcheln in Puerto Madryn
Puerto Madryn wird oft auch die Hauptstadt des Tauchsports in Argentinien genannt: Taucher finden hier zahlreiche ideale Tauchspots, kristallklares Wasser und eine abwechslungsreiche Tierwelt. Ob direkt vom Ufer aus oder auf Fahrten mit dem Tauchboot, hier finden sich zahlreiche Plätze, um dem Sport nachzugehen. Bereits im Jahr 1963 wurden hier sechs ehemalige Stadtbusse aus Buenos Aires versenkt, um ein künstliches Riff in etwa dreißig Metern Tiefe zu schaffen. Mittlerweile ist der sogenannte Parque Artificial Submarino, der künstliche Unterwasserpark, von zahlreichen Lebewesen besiedelt worden und bietet Tauchern ein interessantes Ziel. Auch der Parque Nuevo, der neue Park, bietet vielen Fischen Unterschlupf und weitere Wracks und die natürlichen Riffe von Piedras und Piedras Grandes sind weitere abwechslungsreiche Tauchreviere. Für erfahrene Taucher finden sich weitere Wracks und künstliche Riffs in dreißig oder mehr Metern Tiefe, die auf Bootsfahrten erreicht werden könne; für Anfänger gibt es Gebiete, die bei Ebbe nur etwa drei Meter unter der Oberfläche liegen. Zahlreiche Tauchschulen und Verleihanbieter haben sich in Puerto Madryn angesiedelt und bieten Kurse und Materialverleih für jeden Geschmack sowie Bootsausflüge zu den interessantesten Zielen. Auch die Möglichkeit zu Tauchgängen mit Seelöwen besteht hier.
Verschiedene Anbieter, zum Beispiel: Lobo Larsen, Av. Roca 885, Local 2, Puerto Madryn
Website: http://lobolarsen.com
E-Mail: info@lobolarsen.com
Telefon: +54 280 4470 2777
Die Wale vor Puerto Madryn
Sicherlich darf bei einem Besuch Patagoniens in den Wintermonaten auch ein Blick auf die Wale vor der Küste nicht fehlen. Dann paaren sich die riesigen Meeressäuger hier vor der Küste und ziehen ihre Jungen auf, bevor sie sich auf den weiten Weg zurück in die Antarktis machen. Zwischen Ende Mai und November fahren täglich Boote hinaus und ermöglichen Besuchern, die Tiere aus nächster Nähe zu beobachten. Vor allem Südkaper, aber auch Delfine, Orkas und Schweinswale bekommen Besucher hier zu Gesicht. Etwa dreißig Minuten außerhalb von Puerto Madryn liegt der Strand von El Doradillo, der als einer der besten Orte gilt, um die Wale direkt vom Ufer aus zu beobachten.
Die Halbinsel Valdés
Die Halbinsel Valdés zählt zum Weltnaturerbe und gilt nicht ohne Grund als eines der schönsten Tierschutzgebiete Südamerikas. Verschiedene Anbieter haben Rundfahrten von Puerto Madryn aus im Programm oder man unternimmt die etwa 300 Kilometer lange Rundtour selbständig mit einem Mietwagen: Eine Straße führt über die Landenge zur Einfahrt in das Schutzgebiet und die Einfahrt kostet 70 Pesos pro Tag. Neben den Walen, den Seelöwen und den See-Elefanten findet man auf der Halbinsel auch Nandus, Guanakos, Magellanpinguine sowie zahlreiche weitere Vogelarten. Ein Interpretationszentrum mit Aussichtsturm erteilt weitere Informationen über die verschiedenen einheimischen Tier- und Pflanzenarten und bietet einen schönen Panoramablick.
Ein Ausflug zu den Pinguinen von Punta Tombo
Auch das Schutzgebiet Punta Tombo, das allerdings etwa 175 Kilometer von Puerto Madryn aus entfernt liegt, gehört zu den Highlights einer Reise in die Region. Hier liegt der weitaus größte Pinguinbrutplatz auf dem südamerikanischen Festland. Mehr als eine halbe Million Magellanpinguine leben in der Kolonie. Zahlreiche andere Vogelarten, wie zum Beispiel Kormorane, Austernfischer oder Riesensturmvögel und viele andere mehr können hier ebenfalls beobachtet werden. Ranger führen durch das Gebiet und ein informatives Besucherzentrum erklärt Besuchern mehr über die Pinguine und die weiteren Bewohner des Naturschutzgebiets. Verschiedene organisierte Touren führen sowohl von Puerto Madryn als auch von Trelew aus in das Gebiet.
Das städtische Kunstmuseum von Puerto Madryn
Das Museo Municipal de Arte von Puerto Madryn bietet vor allem regionalen Künstlern die Chance, sich einem breiten und teilweise internationalen Publikum vorzustellen: Es ist das einzige Museum für moderne Kunst in Patagonien und zeigt wechselnde Ausstellungen, die stets einen Abstecher wert sind. Seit der Eröffnung des Museums im Jahre 1994 hat es sich zu einem wichtigen Mittelpunkt des kulturellen Lebens der Stadt entwickelt und zahlreiche Künstler ausgestellt.
Museo Municipal de Arte, Avenida Julio A. Roca 44, Puerto Madryn
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 10 bis 13 Uhr und 18 bis 21 Uhr, Samstag 18 bis 21 Uhr
Eintritt: frei
Redakteur :
Marion Rouillot
