Points oder Interessen
Capivari
Capivari ist ein gehobener, jedoch auch sehr touristischer Stadtteil in Campos do Jordão. Dieser Teil ladet herzlich ein zum flanieren ein; eine grosse Auswahl an Bars, Restaurants, Geschäfte (mit Schwerpunkt auf Souvenirs, süssen Schokoladendelikatessen, prächtigem Kunsthandwerk - unter anderem Strickwaren) und Hotels willkommen ihre Gäste mit offenen Eingangstüren. Besonders hier kann man den Deutschen oder Schweizer Baustil in der Architektur erkennen. Bei Durst und Hunger locken die gemütlichen Biergärten, Fräulein Bierhaus oder Rösti Restaurant werben mit ihren Namen für Schweizer Küche. Cervejaria Baden Baden bietet neben hausgemachtem Bier auch Besucher-Rundgänge in der Fabrik an, wo der gesamte Prozess der Herstellung gezeigt wird, Degustation natürlich inklusive. Aktuell steht das Bier mit Schokoladen-Geschmack in den Regalen. Bezüglich Nachtleben ist man in Capivari am besten aufgehoben. Fans von Live-Musik kommen im Safari auf ihre Kosten, wo man auch draussen Platz nehmen kann, den auch bei tiefen Temperaturen sorgen die mobilen Heizungen für die Wärme. Prost!
Palácio Alto da Boa Vista - Zu Besuch beim Gouverneur Sao Paulos
Palácio Alto da Boa Vista - Zu Besuch beim Gouverneur Sao PaulosEiner der stolzen Schätze der Stadt ist die offizielle Winterresidenz des Gouverneur von São Paulo, die sich im gleichbenannten Stadtteil Alto da Boa Vista befindet. Hoch auf einem Hügel begann der Bau des Palastes um 1938 und war bereits 1964 vollendet. Auf einer Fläche von über 95.000 Quadratmetern umrahmen riesig grüne Gärten das heutige Museum mit 1800 Kunstwerken in 105 Zimmern, welches von Donnerstag bis Sonntag von 10-12 und 14-17 Uhr gratis besucht werden kann. Die Residenz besitzt eine edle Kunstsammlung and Antiquitäten, Skulpturen, religiöse Objekte und Werke von zeitgenössischen Künstlern aus dem Lande, darunter zum Beispiel Tarsila Amaral, Anita Malfatti, Aldo Bonadei oder Di Cavalcanti. Der Palast mit seiner berauschenden Aussicht wird seinem Namen überaus gerecht, den Boa Vista bedeutet “Schöne Aussicht” auf Portugiesisch. Neben Kunst und Aussicht kann ausserdem noch eine Kapelle auf dem Grundstück besucht werden; São Pedro Apóstolo, ein entzückender Bau aus Stahlbeton auf einer einzigen Säule mit Glaswänden, umgeben von Pools. Der Palast bzw. das Museum freut sich von Donnerstag bis Sonntag von 10-12 Uhr und 14-17h über Besucher, doch die die Residenz dient primär als Ferienstätte für den Gouverneur des Staates, somit können gewisse Teile nicht das ganze Jahr besucht werden.
Museu Felícia Leirner - Freilichtmuseum im Grünen
Felicia Leirner war eine brasilianische Bildhauerin, die in Polen anfangs 20. Jahrhundert zur Welt gekommen ist, im jungen Alter jedoch nach Brasilien immigriert ist. Als ihr geliebter Ehemann überraschend früh verstarb, zieht die gebrochene Felicia in das grüne Campos do Jordão, wo sie neue Inspiration fand. Ihre Liebe und Zuneigung zu Campos do Jordão und dessen Natur wurde im Jahre 1978 mit der Schaffung des Museums Felicia Leirner durch die Landesregierung von São Paulo befestigt. Alle ihre Werke und ihr Hab und Gut spendete sie der neu erstellten Institution und fuhr mit ihrer Arbeit erfolgreich weiter. Im Jahre 1987 bezeichnete das International Sculpture Center in Washington in ihrer Zeitschrift Sculpture den Skulpturen-Park Felicia Leirner Museum zu einem der bedeutendsten der Welt. Heute weist das Museum ein Anzahl von knapp über 80 Skulpturen aus, die überwiegend in Verbindung mit der Natur gebracht sind. Erkennbar ist dies auch in der Lage des Museums; eine grosse Grünfläche, saubere Luft und schier kein Einkaufszentrum in der Nähe. Dieses Museum scheint mit seinen Skulptur-Pfads und der wundervollen Aussicht eher einem erfrischendem Freilichtmuseum und kann immer mittwochs bis sonntags von 10-18 Uhr besucht werden. Bequeme Schuhe anziehen ist ratsam, da es viel zu erkunden gibt.
Museum Casa da Xilogravura - Einblick in eine holzig geschnitzte Welt
Dieses spezielle Museum ist dem nicht weniger einzigartigen Holzschnitt in Brasilien gewidmet, welches im Jahre 1987 von einem Professor und einem Schriftsteller ins Leben gerufen wurde. Das Museum wurde als private Non-Profit-Organisation in einem älteren Haus gegründet, mit dem Ziel die Geschichte und des Holzschnitts zu fördern und gleichzeitig bewahren. Über 400 nationale sowie internationale Künstler haben ihre fast 2000 Werke zur Schau. Dazu gehören natürlich Holzschnitte und Papier, die mit Holzgravuren bedruckt wurden. Ausserdem organisiert das Museum regelmässig kulturelle Veranstaltungen und bietet Workshops in ihrem Atelier an. Ein Besuch in dieser holzigen Welt kann in gewisser Weise eigenartig scheinen, landesweit ist dieses entzückend kleine Museum das einzige seiner Art. Doch es ist überaus rührend und inspirierend, mit wie viel Sorgfalt und Zuneigung dieser Ort entstanden und gestaltet wurde. Besuche sind von Donnerstag bis Montag von 9-12 Uhr und 14-17 Uhr möglich.
Amantikir Park
Dieser imposante Park mit einer Fläche von 35 000 m² unterhält 22 Gärten mit über 800 Pflanzenarten aus der ganzen Welt. Flora aus Kanada, Spanien, Frankreich, Schweiz, England, Schottland oder Mexiko verzieren die Aussicht auf die Gebirgskette Serra da Mantiqueira. Amantikir wurde vom Landschaftsgärtner Walter Vasconcelos kreiert, welcher besonders von bekannten internationalen Gärten wie Kekenhof Em Lisse in Holland oder der von der farbenfrohe Blumeninsel Mainau am Bodensee in Deutschland inspieriert wurde. Vasconcelos wollte mit der Realisation von Amantikir folgende Grundwerte für sein Projekt festhalten; Vielfalt, Nachhaltigkeit und Bildung. Durch die Diversität an Insekten, Pflanzen, Moose, Vögel etc. wird die Vielfalt garantiert. Die Nachhaltigkeit wird durch die Wiederverwendung von gebrauchten Materialien erhalten. Schlussendlich kommt durch ein Angebot an Kursen, die ökologische Werte schulen, die Bildung zum Zuge. Der Park kann von Donnerstag bis Dienstag von 8-17 Uhr besucht werden, wenn erwünscht mit einer knapp eineinhalbstündigen Führung oder auch alleine. Interessant ist, dass nur 6% der beanspruchten Fläche zugänglich für Besucher ist. Der Amantikir Park ist ein Projekt, dass noch lange nicht beendet ist und die Zukunftspläne sind am wachsen und gedeihen sowie alle unzähligen Pflanzen und Blumen im Park.
Horto Florestal - Picknick und Wanderspass inmitten Märchenlandschaft
Dieses Landschaftsschutzgebiet gehört zu einem der 25 Parks vom Bundesstaat São Paulo, die nicht nur der Bewahrung, sondern auch der Beobachtung der Flora und Fauna dienen. Eine Ausflugsmöglichkeit für Familien und natürlich Naturliebhaber, um in einer gesunden Umgebung mit Wasserfällen, einzigartigen Pflanzen und Bäumen - unter anderem die brasilianische Araucária (Araucaria angustifolia), die zum Symbol von Campos do Jordão wurde - zu weilen. Verschiedene Wanderwege, signalisiert mit ihrer Schwierigkeitsstufe, führen durch das 8500 Hektare grosse Gebiet, hier und da findet man ein Plätzchen, das für ein Picknick im Freien einlädt. Zum empfehlen ist der Weg Trilha da Cachoeira Celestina mit einer ungefähren Dauer von 5 Stunden zu Fuss mit Endziel Wasserfall. Besucher sind täglich von 8-17 Uhr willkommen.
Ecoparque Pesca na Montanha - Familienplausch und Umweltschutz auf Tiroler-Art
Ungefähr 18 km von Campos do Jordão entfernt und nicht unweit von Pedra do Bau befindet sich ein weiterer Rutsch ins Grüne, ein viel besuchter Ort der Region: Ecopark Pesca na Montanha. Vor den Augen darbietet sich ein traumhaft friedliches Schauspiel der Natur; Seen, Flüsse, Bäche und Grünflächen kreieren einen fast perfekten Tiroler-Traum. Doch das besondere sind die unzähligen Aktivitäten, die für Entspannung sowie auch Abenteuer und Spass sorgen. Von Mittwoch bis Montag (9-17 Uhr) gibt es Bogenschiessen, Trampolin und Spielplatz für Kinder, Fahrradverleih, Reiten, Kletterwand, Wanderwege, Angel-Workshops, Mini Golf usw. für die ganze Familie. Ausserdem gibt es Restaurants für eine hungrige Auszeit.
Campos do Jordão bis Santo Antônio do Pinhal - Mit dem Zug an die Spitze
Eine gemütliche und landschaftlich interessante Art die Natur um Campos do Jordão kennenzulernen ist mit einer Zugfahrt. Am besten wählt man die 19 km weite Zugfahrt von Campos do Jordão bis Santo Antônio do Pinhal, die als eine der besten Zugstrecken Brasiliens gilt. Die pittoreske Rundfahrt kostet ca. R$ 35 und dauert insgesamt 2 Stunden bis zur Destination Santo Antônio do Pinhal und zurück. Höhepunkt der Reise ist der höchste Punkt Brasiliens, der durch eine Bahnlinie bedient wird mit knapp 1750 m. Reservationen für einen Platz (besten rechts Fahrrichtung blickend) sind besonders am Wochenende empfohlen und können direkt beim Bahnhof in der Vila Capivari gemacht werden.
Pedra do Bau - Drei Riesen und eine Aussicht
Die Gebirgsformation Pedra do Baú befindet sich in São Bento do Sapucaí auf 1950 m Höhe und besteht aus drei Felsen; Bauzinho, Ana Chata und Baú. Einen Ausflug dorthin bietet wohl der beste und atemberaubendste Aussichtspunkt um das Paraiba-Tal zu bestaunen. Besucher ohne Höhenangst sollten den Bauzinho hochtrekken, für diejenige in Höchstform wagen sich auf den Ana Chata. In jedem Fall wird ein professioneller Touristenführer empfohlen, besonders bei Kletterbedarf, da sich diese Felsen toll für Bergsteigen eigenen. Ein Ausflug nach Pedra do Bau kann sich von 3 bis 7 Stunden hinausziehen, je nach dem wie viel Wanderfreude vorhanden ist. Von Campos do Jordão am besten per Auto erreichbar.
Redakteur :
Anne Chabot
