Points oder Interessen
Das Stadtzentrum und das historische Museum von Florianópolis
Die Stadt Florianópolis teilt sich in zwei Hälften: Auf dem Festland liegt die Industriezone der Stadt in den Stadtteilen Estreito und Coqueiros. Auf der Insel liegen das historische Zentrum und der schicke Stadtteil Beira Mar Norte. Nur zwei von den drei Brücken, die die beiden Seiten verbinden, werden noch genutzt: Die alte Hängebrücke „Ponte Hercilio Luz“, das Wahrzeichen der Stadt, ist nicht mehr befahrbar und wird momentan saniert. Sie bietet besonders abends mit ihren zahlreichen Lichtern einen romantischen Anblick. Das Stadtzentrum rund um die Praҫa XV de Novembro besticht durch die kopfsteingepflasterten Straßen mit Bauten aus der Kolonialzeit. Hier findet sich auch das historische Museum von Santa Catarina im ehemaligen Gouverneurspalast. Das prunkvolle Gebäude kann mit hohen verzierten Decken aus dem 19. Jahrhundert und wunderschönen Parkettböden aufwarten. Im Museum werden vor allem Ausstellungsstücke aus der Kolonialzeit sowie wechselnde Ausstellungen gezeigt. Zwei Kilometer nördlich des Zentrums liegen der Stadtteil Beira Mar Norte und die Küstenpromenade, die vor allem bei Joggern und Fahrradfahrern beliebt ist und die schöne Blicke hinüber aufs Festland bietet.
Museu Histórico de Santa Catarina, Cruz e Sousa Palace, Praҫa XV de Novembro 227
Website: www.fcc.sc.gov.br/mhsc
E-Mail: mhsc@fcc.sc.gov.br
Telefon: +55 48 3028 8091
Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 10 bis 18 Uhr, Samstag und Sonntag 10 bis 16 Uhr
Eintritt: Erwachsene BRL 5, Kinder BRL 2; sonntags freier Eintritt
Weitere Sehenswürdigkeiten im Stadtzentrum
„Floripa“ wurde im 18. Jahrhundert von Immigranten von den portugiesischen Azoren-Inseln besiedelt. Zahlreiche weitere Kolonialbauten aus der Zeit geben dem historischen Stadtzentrum seinen ganz besonderen Charme und seinen eigenen Architekturstil. Der öffentliche Markt, der „Mercado Público“ aus dem Jahre 1898, gilt als ein hervorragendes Beispiel der Azoren-Architektur auf der Insel Santa Catarina. Auch heute noch ist die Markthalle ein beliebtes Einkaufsziel voller Stände mit Lebensmitteln, Kleidung und Kunsthandwerk, die sowohl Touristen als auch Einheimische anlocken. Im Innenhof finden sich einige Bars und Restaurants sowie eine kleine Bühne, auf der zum Beispiel samstags oft Auftritte von Musikern aus der Gegend stattfinden. Einige Bars bleiben wochentags bis etwa 22:00 Uhr geöffnet. Die Stände der Markthalle sind montags bis samstags tagsüber geöffnet, samstags nur bis Mittag. Ganz in der Nähe befindet sich das alte Zollgebäude „predio de alfandega“, das ebenfalls ein Überbleibsel aus Kolonialzeiten ist (Rua Conselheiro Mafra 141). Das im Jahre 1876 eröffnete Gebäude ist ein weiteres Beispiel der neoklassischen Architektur der Stadt. Mit der Schließung des Hafens 1964 verlor es seine Funktion, wurde restauriert und beherbergt heute unter anderem eine Bar im ersten Stock und im Erdgeschoss eine Galerie mit Werken von Künstlern der Insel Santa Catarina sowie ein kunsthandwerkliches Geschäft. Geöffnet ist das Gebäude montags bis freitags tagsüber sowie am Samstagvormittag.
Die Strände von Florianópolis
Florianópolis ist vor allem für seine vielen herrlichen Sandstrände bekannt. Dabei hat jeder der Strände seinen ganz eigenen Charakter. Am beliebtesten sind Daniela, Canasvieiras, Jurere und Praia dos Ingleses. Die ersteren drei liegen auf der Festlandsseite und bieten sanfte Wellen und ruhiges warmes Wasser. Praia dos Ingleses liegt im Nordwesten der Insel auf der dem Ozean zugewandten Seite. Der Strand bietet gute Surfbedingungen und ist im Winter ein beliebter Angelplatz, da zahlreiche Fischschwärme die Küste entlangschwimmen, um in wärmere Gewässer zu gelangen. Alle vier Strände sind im Sommer beliebte Ziele für Touristen aus ganz Brasilien – in Jurere haben zahlreiche brasilianische Stars einen Zweitwohnsitz. Daniela gilt als der ruhigste der vier Strände. Eine Vielzahl kleinerer Strände und Küstenorte bieten aber auch auf Santa Catarina die Möglichkeit, den Massen etwas zu entgehen. Ganz in der Nähe von Praia dos Ingleses zum Beispiel, an der Nordspitze der Halbinsel, liegt der kleine Strand von Lagoinha. Das alte Fischerdorf Lagoinha hat sich seinen ursprünglichen Charakter bewahrt – hier kann man noch am Strand zwischen den Fischerbooten sitzen und einen der schönsten Sonnenuntergänge von Santa Catarina genießen. Der 19 Kilometer lange Praia do Moҫambique entlang der Ostküste der Insel ist durch das dahinterliegende Naturschutzgebiet vor touristischer Weiterentwicklung geschützt und bietet einsame Abschnitte für Strandgenuss in völliger Abgeschiedenheit. Hier treffen allerdings die Atlantikwellen direkt auf den Strand und nur starke Schwimmer sollten sich hier ins Wasser wagen.
Partystadt Florianópolis
Die New York Times nannte Florianópolis einst “The place to be” und kürte die Stadt zur Partystadt des Jahres: Die Stadt sei eine Mischung aus St. Tropez und Ibiza – aber mit geringeren Preisen. Im Stadtzentrum von Florianópolis finden sich zum Beispiel die Cachaҫaria da Ilha, die besonders für ihren Cachaҫa bekannt ist. Cachaҫa ist der brasilianische Zuckerrohrschnaps, der mindestens 38% und höchstens 48% vol. Alkohol hat. Er wird im Gegensatz zu Rum anstatt aus Melasse aus dem frisch geernteten Zuckerrohr hergestellt, das fermentiert und destilliert wird. Traditionell wird das Destillat anschließend noch in Fässern gereift. Cachaҫa wird immer noch vielerorts auf traditionelle Weise aus einer der etwa 600 verschiedenen Zuckerrohrsorten Brasiliens gebrannt. Daneben bietet die Cachaҫaria da Ilha auch Biere vom Fass sowie Livemusik, die die Bar besonders zur frühen Stunde beliebt machen. Der Concorde Club (www.concordeclub.com.br) ist mit seinen zwei Tanzflächen und den drei Bars zu späterer Stunde für seine DJs und Liveauftritte bekannt. In der Floribar (www.fervo.com.br/empresas/floribar) werden vom frühen Abend an Cocktails serviert und die Bar ist vor allem bei Fashionistas beliebt. Auch verschiedene Kaffeespezialitäten und italienische Küche laden hier zum Verweilen bei elektronischer Musik von verschiedenen DJs. Jeden Freitag ist hier „Oriental Night“ mit besonderem Dekor und Küche.
Surfen, Windsurfen und Kitesurfen
Zum Windsurfen und Kitesurfen ist vor allem der Lagoa da Conceiҫão beliebt. Der Ort an der gleichnamigen Lagune liegt nicht weit vom Zentrum von Florianópolis an der Ostküste. Sowohl der Strand von Praia Mole als auch der von Joaquina waren bereits Austragungsorte internationaler Surfwettkämpfe. Erfahrene und neuere Surfer und Kitesurfer können hier zum Beispiel bei Open Winds ihre Ausrüstung leihen oder Unterricht nehmen. Surfer finden auf Santa Catarina das ganze Jahr hindurch geeignete Wellen von 1 bis 1,5 Metern; zu Bestzeiten von bis zu 3 Metern Höhe. Die Strände von Brava und Santinho gelten als zwei der besten Surfstrände. Beide liegen auf der Nordseite der Insel. Joaquina ist vor allem bei Touristen beliebt, da es über eine gute touristische Infrastruktur verfügt. Auf der Südhälfte gilt Campeche als der beste Strand zum Surfen. In Barra da Lagoa bietet die „Escolinha de Surf Evandro Santos“ in der Rua Santos Reis 88 (www.escolinhadesurf.com) den Verleih von Surfbrettern sowie nähere Informationen zu Wellen und Stränden. Auch SUP (Stand Up Paddle) Kurse und Materialverleih werden hier angeboten.
Openwinds, Srv. dos Coroas 41, Barra da Lagoa, Florianópolis
Website: www.openwinds.com.br
E-Mail: openwinds@openwinds.com.br
Telefon: +55 48 9962 3778
Öffnungszeiten: Für Kitesurfing Kurse bitte im Voraus anmelden Kosten: Kurse ab BRL 200
Ein Ausflug mit dem Boot
Besonders eine Fahrt unter der Hercilio Luz Hängebrücke ist ein einmaliges Erlebnis. Die im Jahre 1926 eröffnete Brücke ist die größte Hängebrücke Brasiliens mit der größten Spannweite von allen Kettenbrücken der Welt: Sie hat eine Spannweite von 339,5 Metern im mittleren Teil und eine Gesamtlänge von mehr als 800 Metern. Auf den hölzernen Schiffen von Scuna Sul, die Touren entlang der Westseite der Insel anbieten, lässt sich eine Fahrt unter der Brücke zum Beispiel mit einem Tagesausflug mit Badegelegenheit verbinden. Scuna Sul bietet seit mehr als 30 Jahren verschiedene Touren entlang der Küste oder zu den Inseln an.
Website: www.scunasul.com.br
Telefon: +55 48 3225 1806
Die Festungen von Santa Catarina
Rund um die Stadt finden sich die vier Forts aus dem 18. Jahrhundert, die erbaut wurden, um die Insel gegen die Spanier zu verteidigen. Die Festung von Santa Cruz liegt auf der kleinen Insel Anhatomirim. Sie wurde ab 1739 erbaut und gilt heute als eine der Hauptattraktionen der Insel. Neben möglichen Bootsfahrten mit Scuna Sul findet sich am Strand von Antenor, ein Stück die Festlandküste hinauf, meist ein Bootsbesitzer, der bereit ist, die etwa 600 Meter zur Insel zurückzulegen. Zurück auf Santa Catarina ist die Festung von São José da Ponta Grossa bei Jurere leichter zu erreichen.
Website: http://www.pmf.sc.gov.br/entidades/turismo/?cms=fortaleza+de+sao+jose+da+ponta+grossa
Telefon: +55 48 3271 8302
Öffnungszeiten: täglich 9 bis 12 und 13 bis 17 Uhr
Eintritt: BRL 8, ermäßigt BRL 4
Weitere Sportmöglichkeiten
Den weiteren Freizeitsportmöglichkeiten sind auf der Sonneninsel Santa Catarina kaum Grenzen gesetzt. Neben sämtlichen Surfsportarten kann man unter anderem das Tauchen oder das Sandboarden ausprobieren – und mit dem Paraglider kann man außerdem die Insel aus der Luft erkunden. Die großen Sanddünen im Norden und Osten der Insel bieten einmalige Bedingungen zum Sandboarden („areia radical“). An der Praia Joaquina zum Beispiel sind im Sommer die Sandboardvermieter leicht gefunden. Tauchkurse werden in Praia Mole, Praia do Santinho und Praia dos Ingleses angeboten. Im klaren und warmen Wasser rund um die Insel können zahlreiche Fischarten beobachtet werden und auch die Möglichkeit zum Fischfang mit Harpune besteht hier –allerdings ist dafür eine Erlaubnis nötig.
Website: http://www.guiafloripa.com.br/esportes/mergulho.php3
Ein Ausflug auf der Südhalbinsel
Südlich des Flughafens von Florianópolis liegt das kleine Dorf Ribeirão da Ilha. Wie in den weiteren Dörfern im Süden finden sich hier oft bunte Häuser mit gekachelten Dächern im portugiesischen Stil oder weiße Häuser mit blauen Fensterläden, die als typisch für die Azoren gelten – hier wohnen noch die Nachfahren der ursprünglichen Einwanderer von den Azoren. Haupteinnahmequelle sind immer noch der Fischfang und die Austernzucht: Die Austern gelten als die besten der Insel. Die kleine Straße windet sich hier die Küste entlang und Reisende finden hier kleine Pousadas zum Übernachten und zur Einkehr. Das liebevoll gestaltete kleine Museum in Ribeirão da Ilha bietet Informationen zur Geschichte des Ortes und der Siedler.
Website: http://ecomuseuribeirao.wordpress.com/
E-Mail: ecomuseuribeirao@gmail.com
Telefon: +55 48 3237 8148
Öffnungszeiten: Dienstag und Donnerstag 8 bis 12 Uhr, Mittwoch und Freitag 13 bis 17 Uhr
Redakteur :
Marion Rouillot
