Stadt Takayama (Chūbu)

japan

Präsentation

Die etwa 92.000 Einwohner zählende Stadt Takayama liegt in der Präfektur Gifu auf der japanischen Hauptinsel Honshu. Die Stadt liegt in einem Talkessel in den Japanischen Alpen auf 573 Metern Höhe am Ufer des Flusses Miyagawa. In Takayama herrscht ein feuchtes Kontinentalklima mit vier Jahreszeiten und großen jahreszeitlichen Temperaturunterschieden: Im Sommer steigen Temperaturen hier oft über 30 °C. Fast den gesamten Winter hindurch fällt in Takayama Schnee, der insgesamt mehr als fünf Meter im Jahr ausmacht: Damit ist die Region führend in den Schneefallstatistiken der Welt. Die japanische Währung ist der Yen (JPY oder ¥). Takayama liegt in der japanischen Zeitzone (Japan Standard Time, JST) und die Uhren gehen hier der koordinierten Weltzeit neun Stunden voraus (UTC+9).

Die stadt Takayama gehört zu der region Chūbu, zu der präfektur Gifu und zu der distrikt Takayama.

Die stadt zählt Takayama 93.178 Einwohner (Volkszählung von 2010) hat. Die durchschnittliche Höhe beträgt 570 m.
Die Bürgermeister der stadt Takayama ist Mamoru Tsuchino.
Der französische Name der stadt ist Takayama-shi, der englische Name der stadt ist Takayama.
Die Website von Takayama http://www.city.takayama.lg.jp

Points oder Interessen

Die Festivalstadt Takayama

Die Stadt Takayama ist in ganz Japan bekannt für ihre historische Altstadt, den Stadtteil Sanno-machi, sowie das zweimal jährlich stattfindende Takayama Festival. Dieses gilt als eines der schönsten Festivals Japans und zieht tausende Besucher aus Japan und der ganzen Welt an. Immer im Frühling (gegen Mitte April) und im Herbst (Anfang bis Mitte Oktober) ziehen dann farbenfrohe Prozessionen durch die Stadt. Das Frühjahrsfestival, Sanno Matsuri, ist das Festival des Hie Schreins: Im Frühjahr wird dort um eine gute Ernte gebeten. Das Herbstfestival Hachiman Matsuri ist das Festival des Hachiman Schreins und ist ein Erntedankfest. Die wunderschön dekorierten Umzugswagen oder yatai, die den Rest des Jahres in verschiedenen Lagerhäusern der Altstadt untergebracht sind, werden dann durch die Straßen gezogen; sie sind verziert mit bestickten Stoffen, feinen Schnitzereien und filigranen Metallarbeiten. Bis zu einhundert Laternen beleuchten nachts die einzelnen Umzugswagen. Begleitet werden die Wagen von Menschen in traditionellen Kostümen und Marionetten. Diese Tradition besteht bereits seit dem 16. oder 17. Jahrhundert. Im Takayama Matsuri Yatai Kaikan sind einige der opulenten Wagen des Herbstfestivals ausgestellt, die das ganze Jahr hindurch besichtigt werden können. Die Halle liegt neben dem Hachiman Schrein, etwa 20 bis 25 Minuten Fußweg vom Bahnhof Takayama aus am Nordende der Altstadt.

Öffnungszeiten: Dezember bis Februar 9 bis 16:30 Uhr, März bis November 8:30 bis 17 Uhr; im August schon ab 8 Uhr geöffnet
Eintritt: 820 Yen

Die Altstadt

Abgesehen von den Umzugswagen und den Festivals ist Takayama auch für seine wunderbar erhaltene und schön restaurierte Altstadt bekannt. Zahlreiche Häuser und ganze Straßenzüge gehen bis auf die Edo Zeit (1600 bis 1868) zurück, als Takayama eine reiche Handelsstadt war. Besonders in der südlichen Hälfte der Altstadt findet sich ein malerisches Ensemble aus alten Häusern, Läden und Sake Brauereien, die hier teilweise bereits seit Jahrhunderten am selben Ort stehen. Insbesondere die Sannomachi Straße ist ein bekanntes touristisches Ziel. Mehrere Häuser in der Altstadt können besichtigt werden und bieten einen Einblick in die Lebensweise der Einwohner in früheren Jahrhunderten und zeigen traditionellen Handwerkserzeugnisse und Haushaltsgüter. So ist zum Beispiel das Hirata Kinenkan, das ehemalige Haus eines Kerzenmachers und Händlers zu besichtigen. Es handelt sich um ein typisches Haus der Mittelklasse, das 1897 im traditionellen Stil erbaut wurde. Hier finden sich neben Haushaltsgegenständen auch einige Reiseutensilien und Kunstwerke, die alle auf Englisch beschriftet sind. Eine interessante Möglichkeit, die Altstadt zu erkunden, ist auch eine Fahrt mit einer Rikscha: Eine etwa dreißigminütige Fahrt kostet ungefähr 5000 Yen. Die Altstadt befindet sich einen etwa zehnminütigen Fußweg vom Bahnhof Takayama entfernt.

Hirata Kinenkan, 39 Kami-nino-machi, Takayama 506-0845
Website (auf Japanisch): www.hidanet.ne.jp/~s-hirata
Telefon: 0577 33 1354
Öffnungszeiten: täglich 9 bis 17 Uhr
Eintritt: 300 Yen

Das ehemalige Haus der Regionalregierung Takayama Jinya

Besonders für historisch interessierte Besucher zählt sicherlich auch ein Besuch des Takayama Jinya zu den Highlights eines Stadtspaziergangs. Die Region Hida rund um Takayama wurde wegen ihrer reichen Holzvorräte schon 1692 dem Tokugawa Shogunat unterstellt und das Takayama Jinya diente bis 1868 insgesamt 177 Jahre lang als Verwaltungsgebäude in der Region. Seit damals und bis in die 1960er Jahre hinein war es weiterhin Regierungsgebäude. Von den insgesamt mehr als 60 regionalen Verwaltungsgebäuden überall in Japan ist es das einzige noch erhaltene. Mit seiner imposanten Außenmauer und dem großen Eingangstor ähnelt es eher einem Palast. Hier finden sich einige gut erhaltene original ausgestattete Räume mit Tatami Matten, die früher als Büros, Versammlungsräume, Gästezimmer und Unterkünfte dienten. Die riesige Küche und das Befragungszimmer inklusive Folterwerkzeug sind besonders interessant. Auch der etwa 400 Jahre alte Reisspeicher, der älteste und größte Japans, in dem der Reis, der von den Bauern als Steuer eingetrieben worden war, zwischengelagert wurde, gilt als sehenswert. Besonders auch die interessanten englischsprachigen Führungen lassen hier die Vergangenheit lebendig werden.

Takayama Jinya, 1-5 Hachi-ken-machi, Takayama
Telefon: 0577 32 0643
Öffnungszeiten: März bis Oktober täglich 8:45 bis 17 Uhr, November bis Februar täglich 8:45 bis 16:30 Uhr
Eintritt: 420 Yen

Takayama und der Sake

Die Hida Region ist bereits seit etwa 400 Jahren für ihren Sake bekannt und zur Edo Zeit zählte die Stadt Takayama 62 Sake Brauereien. Heute finden sich noch sieben Brauereien, die an den Kugeln aus Zedernhölzern zu erkennen sind, die über den Eingängen hängen. Während der Edo Zeit wurden Zedernfässer zum Brauen benutzt und die Brauereien waren stets entlang des Flusses angesiedelt, so dass dort die Fässer gewaschen werden konnten. Heute werden emaillierte Fässer benutzt. Der Winter ist die Zeit des Sake Brauens: Das Brauen beginnt, wenn die Tagestemperaturen niedrig sind, denn bei der Fermentation erhitzt sich die Hefe so stark, dass das Gebräu in der Sommerhitze verderben würde. In den Monaten Januar und Februar wechseln sich die Brauereien untereinander ab und bieten jeweils eine Woche lang kostenlose Brauereiführungen an. Auch kleine Kostproben können dann erstanden werden. Die Touren finden meist nur zur Brauzeit  im Winter zwischen 10 und 12 Uhr morgens und 13 und 16 Uhr am Nachmittag statt. In der Tourist Information kann man erfahren, wann welche Brauerei geöffnet ist. Alle Brauereien liegen in einem Teil der Altstadt, der in etwa fünfzehn Minuten Fußweg vom Bahnhof aus zu erreichen ist. Siehe auch zum Beispiel www.hida.jp/german

Das Freilichtmuseum Hida no Sato

Hier finden sich an die 30 alte Bauernhäuser, die den traditionellen Architekturstil dieser ländlichen Bergregion repräsentieren. Etwa zweieinhalb Kilometer südwestlich des Bahnhofs gelegen, wurden in dem Freilichtmuseum rund um einen großen Teich Häuser aus verschiedenen Orten zusammengetragen, die ein idyllisches Gesamtbild ergeben. Besonders die mit Stroh oder Schindeln gedeckten Dächer bieten einen romantischen Anblick und ziehen viele Besucher an. Die verschiedenen Häuser variieren im Alter zwischen etwa 100 bis 500 Jahren und können vielfach auch von innen besichtigt werden. Im Inneren finden sich meist einige Gegenstände oder Werkzeuge aus der jeweiligen Zeit wie zum Beispiel Kochutensilien und Kleidungsstücke oder auch Gegenstände zur Seidenraupenzucht und Spindeln. Auch eine Werkstatt findet sich im Dorf; hier werden verschiedene traditionelle Handwerkstechniken vorgestellt, wie zum Beispiel Schnitzereien, Batiken, Weben, Keramiken oder Lackkünste sowie die Dachschindelherstellung. Handwerksvorführungen finden in mehreren Häusern zwischen 10 und 15 Uhr statt. Durch die Hanglage bietet das Museumsdorf außerdem einen wunderbaren Ausblick über die Stadt und die japanischen Alpen. Ein Fernrohr steht für Besucher bereit und ein Wanderweg führt in etwa dreißig Minuten hinauf auf den Berg Mt. Matsukura mit einer noch besseren Aussicht.

Website auf Englisch: www.hidanosato-tpo.jp/english12.htm
Telefon: 0577 34 4711
Öffnungszeiten: täglich 8:30 bis 17 Uhr
Eintritt: Erwachsene 700 Yen, Kinder 200 Yen

Ein Spaziergang durch Teramachi und den Shiroyama Park

Eine interessante Wanderung führt durch den Tempeldistrikt Teramachi und auf den bewaldeten Hügel und Park Shiroyama, auf dem einst die Burg von Takayama stand. Die etwa dreieinhalb Kilometer lange Strecke des sogenannten Higashiyama Walking Course führt vorbei an mehr als einem Dutzend verschiedene Tempel und Schreine und über einige steile Treppen durch den Wald. Der Weg kann in etwa einer Stunde bewältigt werden. Der Spaziergang beginnt in der Nähe des Museums für Kunst und Geschichte östlich der Altstadt und führt von dort aus vor allem durch ruhige Wohngebiete und den Park. Eine detaillierte Karte für den Spaziergang findet sich unter www.hida.jp/english/admin/wp-content/uploads/2012/01/dl_higashiyama.pdf

Ein Besuch der morgendlichen Märkte

Die beiden frühmorgendlichen Märkte von Takayama zählen zu den Hauptsehenswürdigkeiten der Stadt, die man sich bei einem Besuch nicht entgehen lassen sollte. Der Markt von Takayama Jinya findet vor dem ehemaligen Regierungsgebäude statt und der Miyagawa Markt findet in der Altstadt entlang des Miyagawa-Flusses statt. Hier bieten jeden Morgen ab 6 Uhr die Landfrauen aus den nächstgelegenen Dörfern ihre Waren und landwirtschaftlichen Erzeugnisse an. Verschiedene Gemüse und Blumen entsprechen jeweils dem, was jahreszeitlich zur Verfügung steht. Auch Handarbeiten, Snacks und eingelegte Produkte werden hier angeboten.

Öffnungszeiten: täglich frühmorgens bis 12 Uhr mittags: April bis Oktober ab 6 Uhr, November bis März ab 7 Uhr

Die Löwenmasken im Karakuri Museum

Ein etwas außergewöhnliches Museum, das ebenfalls einen Bezug zu den zahlreichen Festivals Japans und der Region hat, ist das Karakuri Museum im Sakura-machi Distrikt. Die Shishi Löwen Masken kommen seit jeher in vielen japanischen Festivals, und insbesondere in denen Zentral- und Nordjapans vor. Die Masken aus der Hida Region rund um Takayama gelten als besonders herausragende Beispiele ihrer Art. Im Karakuri Museum werden mehr als 200 Löwenmasken ausgestellt. Daneben finden sich auch zahlreiche mechanische Puppen, die auf den Umzugswagen gezeigt werden sowie Trommeln und andere Gegenstände, die ebenfalls einen Festivalsbezug haben.

Karakuri Museum, beim Hachiman Schrein
Öffnungszeiten: Dezember bis März 9 bis 16:30 Uhr; April bis November 8:30 bis 17 Uhr
Eintritt: 600 Yen

Ein Ausflug in die Berge

Die Okuhida Region etwas außerhalb der Stadt Takayama eignet sich bestens für einen entspannten Ausflug in die Berge. Hier liegen insgesamt fünf traditionelle Onsen-Dörfer tief in den japanischen Alpen. Jedes der Dörfer hat ein öffentliches Bad, das gegen eine geringe Gebühr allen Besuchern offensteht. Der Hirayu Wasserfall ist besonders im Winter, wenn der 64 Meter hohe Wasserfall zu Eis gefriert, den Abstecher wert. Die Shinhotaka Doppeldecker-Seilbahn legt mehr als drei Kilometer und mehr als 1000 Höhenmeter zurück und bietet vom Gipfel aus einmalige Ausblicke. Zahlreiche Wanderwege führen ebenfalls hoch hinaus: Mehrere Berge hier erreichen die 3.000-Meter-Grenze. Okuhida ist mit dem Bus in etwa einer Stunde zu erreichen.

Redakteur :

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Zahlen

Landesvorwahl :
JP
Postleitzahl :
506-0014
Breite :
36.14243
Länge :
137.25706
Zeitzone :
Asia/Tokyo
Zeitzonenbezeichner :
UTC+9
Sommerzeit :
N

Nachbarstädte

  • Hida ~12 km
Booking.com

Begleiten Sie uns !

Wie kommt man hin ?

Die Anreise nach Japan und nach Takayama erfolgt aus dem Ausland im Allgemeinen über den Flughafen von Tokio (www.narita-airport.jp) an. Der Flughafen ist mit den Zügen der „Narita Sky Access“ Linie, mit Keisei Railway und mit Japan Railway mit dem Stadtzentrum verbunden. Auch Mietwagenfirmen finden sich am Flughafen – allerdings ist eine Fahrt mit dem Mietwagen durch Tokio in Richtung Takayama nur für bereits Ortskundige zu empfehlen. Ansonsten erfolgt die Weiterreise nach Takayama von Tokio aus mit dem Hochgeschwindigkeitszug Shinkansen „Nozomi“ oder „Hikari“ nach Nagoya. Von Nagoya aus geht es weiter mit einem Expresszug nach Takayama. Die Reise dauert von Tokio aus etwa vier Stunden und kostet 14.800 Yen mit dem Nozomi (siehe www.jr-central.co.jp).
Mit dem Bus dauert die Fahrt von Tokio Shinjuku etwa fünfeinhalb Stunden und kostet 6.500 Yen. Die Fahrt geht ohne Umsteigen nach Takayama und bietet entlang des Weges zudem wunderbare Aussichten. In Takayama selbst kann man gut zu Fuß zurechtkommen. Auch ein gemietetes Fahrrad, für etwa 600 Yen pro Tag in der Jugendherberge erhältlich, verspricht einen entspannten Urlaub. Auch die Oku-Hida Onsen Dörfer sind mit dem Bus entweder direkt von Tokio aus (etwa viereinhalb Stunden Fahrzeit) oder von Takayama aus zu erreichen. Die Dörfer sind untereinander ebenfalls mit Bussen verbunden, die allerdings nur unregelmäßig verkehren.

Stadt Takayama (Chūbu)

japan

Präsentation

Die etwa 92.000 Einwohner zählende Stadt Takayama liegt in der Präfektur Gifu auf der japanischen Hauptinsel Honshu. Die Stadt liegt in einem Talkessel in den Japanischen Alpen auf 573 Metern Höhe am Ufer des Flusses Miyagawa. In Takayama herrscht ein feuchtes Kontinentalklima mit vier Jahreszeiten und großen jahreszeitlichen Temperaturunterschieden: Im Sommer steigen Temperaturen hier oft über 30 °C. Fast den gesamten Winter hindurch fällt in Takayama Schnee, der insgesamt mehr als fünf Meter im Jahr ausmacht: Damit ist die Region führend in den Schneefallstatistiken der Welt. Die japanische Währung ist der Yen (JPY oder ¥). Takayama liegt in der japanischen Zeitzone (Japan Standard Time, JST) und die Uhren gehen hier der koordinierten Weltzeit neun Stunden voraus (UTC+9).

Die stadt Takayama gehört zu der region Chūbu, zu der präfektur Gifu und zu der distrikt Takayama.

Die stadt zählt Takayama 93.178 Einwohner (Volkszählung von 2010) hat. Die durchschnittliche Höhe beträgt 570 m.
Die Bürgermeister der stadt Takayama ist Mamoru Tsuchino.
Der französische Name der stadt ist Takayama-shi, der englische Name der stadt ist Takayama.
Die Website von Takayama http://www.city.takayama.lg.jp

Points oder Interessen

Die Festivalstadt Takayama

Die Stadt Takayama ist in ganz Japan bekannt für ihre historische Altstadt, den Stadtteil Sanno-machi, sowie das zweimal jährlich stattfindende Takayama Festival. Dieses gilt als eines der schönsten Festivals Japans und zieht tausende Besucher aus Japan und der ganzen Welt an. Immer im Frühling (gegen Mitte April) und im Herbst (Anfang bis Mitte Oktober) ziehen dann farbenfrohe Prozessionen durch die Stadt. Das Frühjahrsfestival, Sanno Matsuri, ist das Festival des Hie Schreins: Im Frühjahr wird dort um eine gute Ernte gebeten. Das Herbstfestival Hachiman Matsuri ist das Festival des Hachiman Schreins und ist ein Erntedankfest. Die wunderschön dekorierten Umzugswagen oder yatai, die den Rest des Jahres in verschiedenen Lagerhäusern der Altstadt untergebracht sind, werden dann durch die Straßen gezogen; sie sind verziert mit bestickten Stoffen, feinen Schnitzereien und filigranen Metallarbeiten. Bis zu einhundert Laternen beleuchten nachts die einzelnen Umzugswagen. Begleitet werden die Wagen von Menschen in traditionellen Kostümen und Marionetten. Diese Tradition besteht bereits seit dem 16. oder 17. Jahrhundert. Im Takayama Matsuri Yatai Kaikan sind einige der opulenten Wagen des Herbstfestivals ausgestellt, die das ganze Jahr hindurch besichtigt werden können. Die Halle liegt neben dem Hachiman Schrein, etwa 20 bis 25 Minuten Fußweg vom Bahnhof Takayama aus am Nordende der Altstadt.

Öffnungszeiten: Dezember bis Februar 9 bis 16:30 Uhr, März bis November 8:30 bis 17 Uhr; im August schon ab 8 Uhr geöffnet
Eintritt: 820 Yen

Die Altstadt

Abgesehen von den Umzugswagen und den Festivals ist Takayama auch für seine wunderbar erhaltene und schön restaurierte Altstadt bekannt. Zahlreiche Häuser und ganze Straßenzüge gehen bis auf die Edo Zeit (1600 bis 1868) zurück, als Takayama eine reiche Handelsstadt war. Besonders in der südlichen Hälfte der Altstadt findet sich ein malerisches Ensemble aus alten Häusern, Läden und Sake Brauereien, die hier teilweise bereits seit Jahrhunderten am selben Ort stehen. Insbesondere die Sannomachi Straße ist ein bekanntes touristisches Ziel. Mehrere Häuser in der Altstadt können besichtigt werden und bieten einen Einblick in die Lebensweise der Einwohner in früheren Jahrhunderten und zeigen traditionellen Handwerkserzeugnisse und Haushaltsgüter. So ist zum Beispiel das Hirata Kinenkan, das ehemalige Haus eines Kerzenmachers und Händlers zu besichtigen. Es handelt sich um ein typisches Haus der Mittelklasse, das 1897 im traditionellen Stil erbaut wurde. Hier finden sich neben Haushaltsgegenständen auch einige Reiseutensilien und Kunstwerke, die alle auf Englisch beschriftet sind. Eine interessante Möglichkeit, die Altstadt zu erkunden, ist auch eine Fahrt mit einer Rikscha: Eine etwa dreißigminütige Fahrt kostet ungefähr 5000 Yen. Die Altstadt befindet sich einen etwa zehnminütigen Fußweg vom Bahnhof Takayama entfernt.

Hirata Kinenkan, 39 Kami-nino-machi, Takayama 506-0845
Website (auf Japanisch): www.hidanet.ne.jp/~s-hirata
Telefon: 0577 33 1354
Öffnungszeiten: täglich 9 bis 17 Uhr
Eintritt: 300 Yen

Das ehemalige Haus der Regionalregierung Takayama Jinya

Besonders für historisch interessierte Besucher zählt sicherlich auch ein Besuch des Takayama Jinya zu den Highlights eines Stadtspaziergangs. Die Region Hida rund um Takayama wurde wegen ihrer reichen Holzvorräte schon 1692 dem Tokugawa Shogunat unterstellt und das Takayama Jinya diente bis 1868 insgesamt 177 Jahre lang als Verwaltungsgebäude in der Region. Seit damals und bis in die 1960er Jahre hinein war es weiterhin Regierungsgebäude. Von den insgesamt mehr als 60 regionalen Verwaltungsgebäuden überall in Japan ist es das einzige noch erhaltene. Mit seiner imposanten Außenmauer und dem großen Eingangstor ähnelt es eher einem Palast. Hier finden sich einige gut erhaltene original ausgestattete Räume mit Tatami Matten, die früher als Büros, Versammlungsräume, Gästezimmer und Unterkünfte dienten. Die riesige Küche und das Befragungszimmer inklusive Folterwerkzeug sind besonders interessant. Auch der etwa 400 Jahre alte Reisspeicher, der älteste und größte Japans, in dem der Reis, der von den Bauern als Steuer eingetrieben worden war, zwischengelagert wurde, gilt als sehenswert. Besonders auch die interessanten englischsprachigen Führungen lassen hier die Vergangenheit lebendig werden.

Takayama Jinya, 1-5 Hachi-ken-machi, Takayama
Telefon: 0577 32 0643
Öffnungszeiten: März bis Oktober täglich 8:45 bis 17 Uhr, November bis Februar täglich 8:45 bis 16:30 Uhr
Eintritt: 420 Yen

Takayama und der Sake

Die Hida Region ist bereits seit etwa 400 Jahren für ihren Sake bekannt und zur Edo Zeit zählte die Stadt Takayama 62 Sake Brauereien. Heute finden sich noch sieben Brauereien, die an den Kugeln aus Zedernhölzern zu erkennen sind, die über den Eingängen hängen. Während der Edo Zeit wurden Zedernfässer zum Brauen benutzt und die Brauereien waren stets entlang des Flusses angesiedelt, so dass dort die Fässer gewaschen werden konnten. Heute werden emaillierte Fässer benutzt. Der Winter ist die Zeit des Sake Brauens: Das Brauen beginnt, wenn die Tagestemperaturen niedrig sind, denn bei der Fermentation erhitzt sich die Hefe so stark, dass das Gebräu in der Sommerhitze verderben würde. In den Monaten Januar und Februar wechseln sich die Brauereien untereinander ab und bieten jeweils eine Woche lang kostenlose Brauereiführungen an. Auch kleine Kostproben können dann erstanden werden. Die Touren finden meist nur zur Brauzeit  im Winter zwischen 10 und 12 Uhr morgens und 13 und 16 Uhr am Nachmittag statt. In der Tourist Information kann man erfahren, wann welche Brauerei geöffnet ist. Alle Brauereien liegen in einem Teil der Altstadt, der in etwa fünfzehn Minuten Fußweg vom Bahnhof aus zu erreichen ist. Siehe auch zum Beispiel www.hida.jp/german

Das Freilichtmuseum Hida no Sato

Hier finden sich an die 30 alte Bauernhäuser, die den traditionellen Architekturstil dieser ländlichen Bergregion repräsentieren. Etwa zweieinhalb Kilometer südwestlich des Bahnhofs gelegen, wurden in dem Freilichtmuseum rund um einen großen Teich Häuser aus verschiedenen Orten zusammengetragen, die ein idyllisches Gesamtbild ergeben. Besonders die mit Stroh oder Schindeln gedeckten Dächer bieten einen romantischen Anblick und ziehen viele Besucher an. Die verschiedenen Häuser variieren im Alter zwischen etwa 100 bis 500 Jahren und können vielfach auch von innen besichtigt werden. Im Inneren finden sich meist einige Gegenstände oder Werkzeuge aus der jeweiligen Zeit wie zum Beispiel Kochutensilien und Kleidungsstücke oder auch Gegenstände zur Seidenraupenzucht und Spindeln. Auch eine Werkstatt findet sich im Dorf; hier werden verschiedene traditionelle Handwerkstechniken vorgestellt, wie zum Beispiel Schnitzereien, Batiken, Weben, Keramiken oder Lackkünste sowie die Dachschindelherstellung. Handwerksvorführungen finden in mehreren Häusern zwischen 10 und 15 Uhr statt. Durch die Hanglage bietet das Museumsdorf außerdem einen wunderbaren Ausblick über die Stadt und die japanischen Alpen. Ein Fernrohr steht für Besucher bereit und ein Wanderweg führt in etwa dreißig Minuten hinauf auf den Berg Mt. Matsukura mit einer noch besseren Aussicht.

Website auf Englisch: www.hidanosato-tpo.jp/english12.htm
Telefon: 0577 34 4711
Öffnungszeiten: täglich 8:30 bis 17 Uhr
Eintritt: Erwachsene 700 Yen, Kinder 200 Yen

Ein Spaziergang durch Teramachi und den Shiroyama Park

Eine interessante Wanderung führt durch den Tempeldistrikt Teramachi und auf den bewaldeten Hügel und Park Shiroyama, auf dem einst die Burg von Takayama stand. Die etwa dreieinhalb Kilometer lange Strecke des sogenannten Higashiyama Walking Course führt vorbei an mehr als einem Dutzend verschiedene Tempel und Schreine und über einige steile Treppen durch den Wald. Der Weg kann in etwa einer Stunde bewältigt werden. Der Spaziergang beginnt in der Nähe des Museums für Kunst und Geschichte östlich der Altstadt und führt von dort aus vor allem durch ruhige Wohngebiete und den Park. Eine detaillierte Karte für den Spaziergang findet sich unter www.hida.jp/english/admin/wp-content/uploads/2012/01/dl_higashiyama.pdf

Ein Besuch der morgendlichen Märkte

Die beiden frühmorgendlichen Märkte von Takayama zählen zu den Hauptsehenswürdigkeiten der Stadt, die man sich bei einem Besuch nicht entgehen lassen sollte. Der Markt von Takayama Jinya findet vor dem ehemaligen Regierungsgebäude statt und der Miyagawa Markt findet in der Altstadt entlang des Miyagawa-Flusses statt. Hier bieten jeden Morgen ab 6 Uhr die Landfrauen aus den nächstgelegenen Dörfern ihre Waren und landwirtschaftlichen Erzeugnisse an. Verschiedene Gemüse und Blumen entsprechen jeweils dem, was jahreszeitlich zur Verfügung steht. Auch Handarbeiten, Snacks und eingelegte Produkte werden hier angeboten.

Öffnungszeiten: täglich frühmorgens bis 12 Uhr mittags: April bis Oktober ab 6 Uhr, November bis März ab 7 Uhr

Die Löwenmasken im Karakuri Museum

Ein etwas außergewöhnliches Museum, das ebenfalls einen Bezug zu den zahlreichen Festivals Japans und der Region hat, ist das Karakuri Museum im Sakura-machi Distrikt. Die Shishi Löwen Masken kommen seit jeher in vielen japanischen Festivals, und insbesondere in denen Zentral- und Nordjapans vor. Die Masken aus der Hida Region rund um Takayama gelten als besonders herausragende Beispiele ihrer Art. Im Karakuri Museum werden mehr als 200 Löwenmasken ausgestellt. Daneben finden sich auch zahlreiche mechanische Puppen, die auf den Umzugswagen gezeigt werden sowie Trommeln und andere Gegenstände, die ebenfalls einen Festivalsbezug haben.

Karakuri Museum, beim Hachiman Schrein
Öffnungszeiten: Dezember bis März 9 bis 16:30 Uhr; April bis November 8:30 bis 17 Uhr
Eintritt: 600 Yen

Ein Ausflug in die Berge

Die Okuhida Region etwas außerhalb der Stadt Takayama eignet sich bestens für einen entspannten Ausflug in die Berge. Hier liegen insgesamt fünf traditionelle Onsen-Dörfer tief in den japanischen Alpen. Jedes der Dörfer hat ein öffentliches Bad, das gegen eine geringe Gebühr allen Besuchern offensteht. Der Hirayu Wasserfall ist besonders im Winter, wenn der 64 Meter hohe Wasserfall zu Eis gefriert, den Abstecher wert. Die Shinhotaka Doppeldecker-Seilbahn legt mehr als drei Kilometer und mehr als 1000 Höhenmeter zurück und bietet vom Gipfel aus einmalige Ausblicke. Zahlreiche Wanderwege führen ebenfalls hoch hinaus: Mehrere Berge hier erreichen die 3.000-Meter-Grenze. Okuhida ist mit dem Bus in etwa einer Stunde zu erreichen.

Redakteur :

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Zahlen

Landesvorwahl :
JP
Postleitzahl :
506-0014
Breite :
36.14243
Länge :
137.25706
Zeitzone :
Asia/Tokyo
Zeitzonenbezeichner :
UTC+9
Sommerzeit :
N

Nachbarstädte

  • Hida ~12 km
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Wie kommt man hin ?

Die Anreise nach Japan und nach Takayama erfolgt aus dem Ausland im Allgemeinen über den Flughafen von Tokio (www.narita-airport.jp) an. Der Flughafen ist mit den Zügen der „Narita Sky Access“ Linie, mit Keisei Railway und mit Japan Railway mit dem Stadtzentrum verbunden. Auch Mietwagenfirmen finden sich am Flughafen – allerdings ist eine Fahrt mit dem Mietwagen durch Tokio in Richtung Takayama nur für bereits Ortskundige zu empfehlen. Ansonsten erfolgt die Weiterreise nach Takayama von Tokio aus mit dem Hochgeschwindigkeitszug Shinkansen „Nozomi“ oder „Hikari“ nach Nagoya. Von Nagoya aus geht es weiter mit einem Expresszug nach Takayama. Die Reise dauert von Tokio aus etwa vier Stunden und kostet 14.800 Yen mit dem Nozomi (siehe www.jr-central.co.jp).
Mit dem Bus dauert die Fahrt von Tokio Shinjuku etwa fünfeinhalb Stunden und kostet 6.500 Yen. Die Fahrt geht ohne Umsteigen nach Takayama und bietet entlang des Weges zudem wunderbare Aussichten. In Takayama selbst kann man gut zu Fuß zurechtkommen. Auch ein gemietetes Fahrrad, für etwa 600 Yen pro Tag in der Jugendherberge erhältlich, verspricht einen entspannten Urlaub. Auch die Oku-Hida Onsen Dörfer sind mit dem Bus entweder direkt von Tokio aus (etwa viereinhalb Stunden Fahrzeit) oder von Takayama aus zu erreichen. Die Dörfer sind untereinander ebenfalls mit Bussen verbunden, die allerdings nur unregelmäßig verkehren.